Reisezeit: Dezember/Januar, 8/9 Nächte
Alter der Kinder: 3&7 und 4&8
Kinderfreundlichkeit: 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂
Wiederholungsfaktor: 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂
Kosten: $$$-$$$$$
Hallo ihr Lieben,
weil es uns letztes Jahr über Silvester hier so gut gefallen hat, haben wir gleich nach unserer Rückkehr für den Jahreswechsel 2016/17 wieder gebucht. Dieses Mal haben wir auch meine Eltern überzeugt mit uns zu kommen. Ich hatte mich schon sehr darauf gefreut, euch danach endlich vom Banyan Tree Al Wadi zu berichten… nur wurde ich 2 Wochen vor Anreise darüber informiert, dass das Hotel von Ritz Carlton übernommen wurde, aktuell Al Wadi Desert, Ras Al Khaimah, a Ritz-Carlton Partner Hotel heißt und erst in 6 Monaten, wenn die Umstrukturierungen abgeschlossen sind, seinen finalen Namen erhält…
Aber völlig egal wie es nun heißt und wem es letztendlich gehört… dieses Hotel ist einfach nur traumhaft. 🙂 Ein Naturschutzgebiet in der Wüste von Ras Al Khaimah, eine Stunde Autofahrt nördlich von Dubai. Dünen, Türme, Ghaf Bäume, frei laufende Oryx und Gazellen, Zeltvillen mit privatem Pool, tolles Essen, freundliche Mitarbeiter, tolles Management und eine absolut herrliche Ruhe.
Anreise:
Wie beim letzten Mal sind wir von München nach Dubai geflogen und haben uns ein Blacklane Taxi reserviert, um zum Hotel zu kommen. Seit knapp einem Jahr gibt es von München den 10:10 Uhr Flug mit Emirates, der zeitlich einfach optimal ist. Über unseren Flug und die Erfahrungen mit Emirates werde ich nochmals gesondert berichten.
Offiziell befördert Blacklane im SUV nur fünf Personen, auf Nachfrage wurde mir aber bestätigt, dass es auch Fahrzeuge für sechs Personen gibt. So konnten wir alle in einem Auto sitzen, was nicht nur viel günstiger, sondern auch netter war. Die Stunde Fahrt zum Al Wadi Desert war sehr abenteuerlich, da wir auf halber Strecke in sehr dichten Nebel kamen und unser Fahrer teilweise nichts mehr gesehen hat. Die meisten Autos sind einfach am Rand stehen geblieben, unser Fahrer jedoch hat sich langsam an ein vor uns fahrendes Auto gehängt und uns sicher ins Hotel gebracht.
Angekommen haben wir uns gleich wieder wie zu Hause gefühlt, und wurden über die wunderschön beleuchteten Wege im Golf Buggy zu unseren Zeltvillen gefahren. Auch meine Eltern waren von der Anlage, dem ganzen Ambiente und natürlich der tollen Villa von Anfang an begeistert.
Unterkunft:
Es gibt im Al Wadi Desert drei Unterkunftskategorien. Jede der Villen verfügt über einen eigenen privaten Pool. Die günstigsten, die Al Rimal Villen, sind wie kleine Reihenhäuser angeordnet, der Pool ist hier überdacht und häufig auch von vorne nicht einsehbar. Daher hat man hier auch nicht immer eine freie Sicht auf die wunderbare Natur. Unbedingt bei Buchung nachfragen!
Die Al Khaimah Tented Villen, in denen wir nun schon zum zweiten Mal wohnen durften, sind wie ein großes Zelt aufgebaut, dessen zwei Seiten die Terrasse und den Pool einrahmen. So ist man in seinem Pool geschützt vor neugierigen Blicken, kann aber dennoch die Sonne und den herrlichen Blick auf die Dünen, die Vögel und die immer mal wieder vorbeiziehenden Gazellen oder Oryx geniessen.
Die teuerste Kategorie, die Al Sahel Villen, sind von Größe und Grundriss gleich, bieten aber noch mehr Privatsphäre.
Manche der Villen sind nach Osten, andere nach Westen ausgerichtet, manche Terrassen sind sonniger, andere haben durch Bäume mehr Schatten. Bei Buchung sollte man unbedingt angeben, ob man lieber den Sonnenaufgang oder den Sonnenuntergang von seiner Terrasse geniessen möchte.
Aktivitäten:
Viele Freunde haben mich völlig verständnislos gefragt: Wird es euch nicht langweilig, neun Tage in der Wüste???
Nein, definitiv nicht, für uns alle sechs war dieser Urlaub perfekt.
In der Früh sind mein Mann und ich oft eine Runde durch das herrliche Naturschutzgebiet gejoggt, bevor wir dann mit den vom Hotel bereit gestellten Rädern zum Frühstücksbuffet gefahren sind. Kinderräder waren bei unserem zweiten Aufenthalt leider Mangelware, allerdings wurde uns versichert, dass neue Räder bereits bestellt sind. Der Kleine saß bei meinem Mann hinten im Kindersitz und der Große ist mit einem niedrig eingestellten Damenfahrrad gefahren.
Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir wieder in unsere Villa bzw. auf unsere Terrasse gegangen und während wir in der Sonne gelegen, gelesen und Musik gehört haben, waren die Jungs im Pool. Durch den angenehm warm beheizten Pool und den niedrigen UV-Index der Arabischen Wintersonne, konnte ich die beiden bedenkenlos stundenlang plantschen lassen. Und das haben sie gemacht. Zwischendurch sind wir auch eine Runde mit hinein oder die Kinder haben Oma und Opa in der Villa nebenan besucht.
Gegen 16:00 Uhr hatten wir keine Sonne mehr auf unserer Terrasse und haben dann meistens etwas unternommen. Eine Radltour zu den Stallungen, um Kamele, Pferde und Ziegen anzuschauen, eine Wanderung durch die Dünen, oder ein Besuch in der Moonbar, um einen Cocktail zu trinken und den Sonnenuntergang anzusehen. Vom Activity-Center des Hotels gibt es viele verschiedene Aktivitäten, die extra dazu gebucht werden können. In unserem Preis war die Falken- und Eulen Show sowie eine Pfeil- und Bogen Stunde enthalten. Außerdem ein Programm für die Kinder im Kids Club, welches wir aber nicht wahrgenommen haben. Auch ein kostenloser Shuttle zum Meer wird angeboten. Hier waren wir letztes Jahr für einen Tag, am Strand des Schwesterhotels stehen einem kostenlos Liegen, Sonnenschirme und Handtücher zur Verfügung.
An einem Tag waren wir wieder im Beduin Oasis Camp, inklusive Kamel-Reiten, Sandboarding, Henna-Painting, Bauchtanz und einem köstlichen Abendessen. Davor haben wir uns noch mit dem Geländewagen über die Dünen schaukeln lassen. Hier gehts zum Bericht von letztem Jahr.
Essen
Es war sehr gut und es war sehr viel, ich bin vor lauter Essen mal wieder nicht zum Fotografieren des Buffets gekommen und ich bin froh, dass wir uns in diesem Urlaub viel bewegt haben UND nichts zu Mittag gegessen haben… 😉 Für die Kinder hatte ich natürlich Snacks dabei, die mussten nicht verhungern. Wobei der Große nach Rührei mit Schinken und Käse, 3 Schokodonuts und Crêpe, Waffel oder Pancake mit Nutella auch oft wunderbar bis zum Abendessen ausgehalten hat. Ich habe jeden Tag die frisch gepressten Säfte, die frischen Kokosnüsse, riesige Obtsplatten, Dim Sum, Lachs, Käse, Marmelade, Croissants, Egg Benedict und Waffeln genossen… 🙂
Abends gibt es drei Möglichkeiten: Buffet im Al Waha Restaurant, à la carte im Safran (Indisch) oder Tapas in der Samar Lounge beziehungsweise der Moon Bar. Meistens waren wir am Buffet, da die Kinder hier nichts zahlen mussten und es eine tolle Auswahl gab. Wenn die Jungs nichts gefunden hätten, hätten wir ihnen auch von der Kinderkarte etwas extra bestellen können, aber ich finde, im Urlaub sollten sie auch mal etwas Neues ausprobieren. Es reicht, wenn daheim jeden Tag „Kinderessen“ auf dem Tisch steht. Diese Einstellung von mir führte dazu, dass der Kleine an einem Abend die komplette Platte mit Wassermelone vom Nachspeisenbuffet gegessen hat, weil er sonst nichts mochte, der Große sich an einem Abend nur einen Teller mit einer Käseauswahl mit Baguette gegönnt hat.
Wenn wir von Cocktails und den dazu gereichten Nüssen in der Moonbar schon gar nicht mehr so hungrig waren, sind wir runter in die Samar Lounge gegangen, wo man im Séparée köstliche arabische und internationale Kleinigkeiten bestellen konnte.
Alternativ kann man sich das Essen auch in sein Zimmer bringen lassen, man kann selbst auf der Terrasse am Pool grillen, ein Picknick auf den Dünen machen oder auf einem der Türme der Anlage ein romantisches Candle-Light-Dinner einnehmen. Alles wird hier möglich gemacht.
Unser Dank gilt dem Duty Manager Christian, der uns eine Balinesische Massage aufs Haus spendiert hat. Das gesamte Spa des Hotels ist ganz wunderbar und ich kann mich nicht erinnern, jemals eine so gute und kompetente Massage bekommen zu haben. Wirklich sehr empfehlenswert!
Vielen herzlichen Dank auch an Amit Arora, den neuen General Manager. Wir haben ihm beim „Gästecocktail“ kennengelernt und er hat sich persönlich darum gekümmert, dass die Fluggesellschaft den verlorenen Koffer meines Mannes nach mehreren gescheiterten Anläufen sicher ins Hotel geliefert hat. (Mehr dazu in meinem Emirates-Review) Ich habe mir nur immer im Stillen gedacht „gut dass es nicht mein Koffer oder der Koffer der Kinder ist… 😉 drei Tage ohne Koffer wäre schwierig geworden!
Herr Arora spricht übrigens perfekt Deutsch, was für alle interessant sein dürfte, die sich in anderen Ländern wegen der Sprache oft unsicher fühlen. Im Notfall hättet ihr in diesem Hotel einen Ansprechpartner, der euch versteht und der sich um alles kümmern könnte. Er ist ein Manager, der nicht von seinem Büro aus „regiert“, sondern wirklich vor Ort, bei Gästen und Mitarbeitern ist und da zupackt, wo Bedarf ist. Ich bin mir sicher, dass er die Umstrukturierungen und auch die Renovierungsarbeiten im Hotel wunderbar meistern und das Hotel NOCH besser machen wird, als es ohnehin schon ist. Wir sind schon auf das nächste Mal gespannt! 🙂
In diesem Sinne, alles Liebe, ich hoffe ihr seid von der Wüste genauso fasziniert wir wir!
Eure Helen