Ihr Lieben,
dieses Mal war unsere Anreise zum Urlaubsziel schon so ereignisreich, dass es sich lohnt, einen ganzen Blogartikel darüber zu schreiben. Vor Allem, weil ich an diesem Tage eine sehr wichtige Lektion gelernt habe…
Aber von Anfang an: Wir verbringen die Pfingstferien in England, eine Woche auf der Scilly Insel Tresco, eine Woche in Cornwall. Um auf die Isles of Scilly zu gelangen, mussten wir von München erst nach Düsseldorf, dann von Düsseldorf nach Newquay in und von dort aus mit dem kleinen Twin Otter Flugzeug in 30 Minuten auf die Inseln.
Da wir in der 2. Urlaubswoche in Cornwall ein Auto gemietet haben, es aber unverschämt teuer ist, Autositze für Kinder dazu zu buchen, haben wir unsere eigenen Autositze mitgebracht (das geht bei den Airlines genauso wie bei Kinderwagen und Buggy ohne Aufpreis).
Im Twin Otter Skybus zu den Scillys gibt es eine Gepäckbeschränkung von 15 kg pro Person und wir brauchten die Autositze dort ohnehin nicht. Ich hatte also mit unserem Hotel in Newquay (Cornwall) vereinbart, dass wir die Sitze dort eine Woche deponieren können und die Flüge extra so gebucht, dass wir innerhalb der 3 Stunden Aufenthalt in Newquay genug Zeit hätten, sie in das 10 Minuten entfernte Hotel zu bringen. Soweit mein Plan…
Der erste Flug Samstag Früh von München nach Düsseldorf war ein klassischer „Geschäftsreisenflieger“ und wir waren die Einzigen, die auf dem Weg in den Urlaub waren. Der Kleine fiel zwischen den schlafenden Anzugträgern gleich auf, weil er, nachdem er sich angeschnallt hatte, sehr laut durchs Flugzeug rief: „Wo ist den hier der Fernseher?“ 😉
Irgendwie haben wir die 50 Minuten auch ohne Fernseher rumgebracht, problematisch wurde es dann in Düsseldorf, wo unser Anschlussflug mit Germanwings Verspätung hatte. Wir mussten insgesamt 3,5 Stunden am Flughafen Düsseldorf ausharren, die echt lang und anstrengend waren. Außerdem wurde ich immer nervöser, je weiter der Start nach hinten verschoben wurde und machte mir Sorgen um die Autositze und ob wir unseren Anschlussflug auf die Inseln überhaupt erreichen würden. Kurz bevor wir abflogen, rief ich noch am Flughafen in Newquay an, um Bescheid zu geben, dass wir wohl sehr knapp landen und mir wurde versprochen, dass sich jemand bei der Landung gleich um uns kümmern würde.
Im Flugzeug passierte dann etwas, was man als Zufall, Schicksal oder Glück bezeichnen könnte, das mir aber gezeigt hat, dass ich aufhören muss, immer alles akribisch zu planen und mir Sorgen zu machen, sondern einfach mal abwarten und davon ausgehen sollte, dass sich schon alles irgendwie findet:
In diesem Flieger voller Rentnern saß in der Reihe vor uns eine Familie mit kleinen Kindern, mit denen wir ins Gespräch kamen. Irgendwann erzählte der Mann, dass sie jetzt erst noch Autositze für die Kinder kaufen, weil ein Kauf billiger ist, als die Wochenmiete… Lange Rede kurzer Sinn, diese liebe Familie fährt diese Woche mit unseren Autositzen durch Cornwall und bringt sie am Samstag in unser Hotel! Viiiielen Dank dafür!
Wir waren so erleichtert, denn als wir kurz vor unserem nächsten Abflug landeten, wurden wir direkt am Flugzeug von einer Flughafenmitarbeiterin abgeholt, durch die Passkontrolle geschleust, Koffer vom Gepäckband, durch den Security Check und direkt zum Rollfeld, wo schon der Skybus auf uns gewartet hat. Bei nur 17 Passagieren geht so etwas schon mal ausnahmsweise… 🙂
Der Flug war toll und nachdem wir auf St. Marys gelandet sind, wurden wir sehr freundlich empfangen, mit einem Bus zum Hafen gebracht, mit einem Boot rüber auf unsere Urlaubsinsel Tresco gefahren und dort mit einem Traktor zu unserer Unterkunft, einem Sea Garden Cottage gebracht. Ich hatte das kleinste und günstigste Cottage gebucht, uns wurde aber ein kostenloses Upgrade zu einem der größten Cottages (Lobster) mit traumhaften Ausblick angeboten, das wir sehr gerne angenommen haben und für das wir uns noch mal ganz herzlich bedanken wollen!
Ich denke dieser Anreisetag hat die maximale Anzahl unterschiedlicher Fortbewegungsmittel, die wir je an einem Tag genutzt haben, absolut getoppt: Auto, Embraer, Airbus, Twin Otter, Bus, Boot, Traktor und Abends, als wir unsere Leihfahrräder abgeholt hatten, auch noch Fahrrad 🙂
Hier könnt ihr lesen, was wir auf Tresco alles erlebt haben. Bis dahin alles Liebe, eure Helen