Hallo Ihr Lieben,
ich hatte den Jungs versprochen, in den Ferien mit ihnen in den Märchenwald, ein Freizeitpark bei Wolfratshausen, zu fahren. Ehrlich gesagt habe ich mich mit gemischten Gefühlen auf den Weg gemacht. In meiner Vorstellung sah ich total überdrehte Kinder, von denen das Eine in die eine und das Andere in die andere Richtung zieht und eine total gestresste und genervte Mama… doch dann kam alles ganz anders… 🙂
Wir waren pünktlich zur Öffnung des Parks dort und da die größeren Fahrgeschäfte erst eine Stunde nach Öffnung den Betrieb aufnehmen, war noch alles ganz entspannt. Die Jungs sind im Reitsalon auf einem elektrischen Pferd geritten und haben dann die diebische Elster entdeckt. Unter ihren Krallen gibt es zwei Sandkästen, in dem einen sind kleine Halbedelsteine, in dem anderen kleine Katzengoldstücke versteckt. Ganz toll, sie waren die nächsten 45 Minuten damit beschäftigt, den Sand zu durchsuchen und ihre Beute an dem dafür vorgesehenen Brunnen zu waschen. Unser Märchentag fing also schon magisch an.
Als dann endlich die Bahnen aufmachten, gab es eine kleine Enttäuschung: Die Eichhörnchen Achterbahn, auf die sich die Jungs so gefreut hatten, darf man erst ab 104 cm benutzen, der Kleine hatte mit seinen 102 cm leider keine Chance. Also ist der Große alleine gefahren und wir haben solange das riesige Eichhörnchen bestaunt, bis wir dann wieder zu dritt in den drehenden Blüten daneben gefahren sind.
Und schon ging es weiter, eine Zugfahrt durch den Park und die Ali Baba Höhle, ein Ritt auf dem Pferd und ein Ritt auf dem Schwein, alles total nett und gemütlich, maximal drei Minuten Wartezeit und die Kinder konnten alles alleine fahren. Kinder unter vier Jahren müssen von einem Erwachsenen begleitet werden. Bis auf die Achterbahn und ein weiteres Fahrgeschäft, gibt es ansonsten keine Altersbeschränkung. Vor allem die Oldtimer Fahrt hat den Jungs Spaß gemacht, da haben sie sich immer wieder angestellt. Und als der Kleine rausgefunden hat, dass er nicht selbst für die korrekte Lenkung verantwortlich ist, hat er sich auch alleine getraut. 😉
Zwischendurch haben wir natürlich immer wieder an den Häuschen angehalten und uns die Märchen angehört. Die Hexenfigur mit den leuchtenden Augen war dem Kleinen etwas zu gruselig, dafür hat er sich 6x die Geschichte von Dr. Liebetran angehört.
Es war ein heißer Tag, 30 Grad, aber unter den Bäumen des Parks war es sehr angenehm und schattig. Wir hatten einen großen Rucksack dabei und haben mittags auf einer der Bänke gemütlich Brotzeit gemacht. Es gibt am Eingang und am anderen Ende des Parks aber auch jeweils ein Selbstbedienungsrestaurant, das die Klassiker Pommes, Schnitzel, Currywurst, jedoch auch eine Auswahl an Salaten anbietet.
Nach dem Mittagessen ist der Große im Labyrinth verschwunden. Den Kleinen wollte ich dort nicht alleine reinlassen und zum Glück war gleich daneben ein kleines Karussell, in dem er fahren konnte. Das Karussell dreht sich so lange, wie ein Eltern- oder Großelternteil einen Knopf drückt. Wenn neue Kinder mitfahren wollten oder Kinder aussteigen wollten, wurde kurz gestoppt. Der Kleine saß ungelogen 55 Minuten in seinem Marienkäfer und hat immer wieder neue Mitfahrer bekommen. Nachdem mein Arm vom langen Knopf drücken (der Knopf ist ziemlich weit oben) weh tat, hat mich ein Vater abgelöst und ich konnte auf der Bank warten, bis er genug hatte. Ich hoffe er hat mit dieser Karussellfahrt all die Male kompensiert, die ich ihn brüllend und strampelnd nach maximal drei Fahrten von Karussells auf diversen Christkindlmärkten weggetragen habe… (…ihr kennt das?)
Der Große kam immer wieder vorbei und wechselte vom Labyrinth zu den Riesenrutschen. Nachdem der Kleine von den Käfern genug hatte, besuchten wir kurz den Bauernhof, fuhren mit den Ballons und kletterten im Kletterpark. Dann kamen wir zu meinem absoluten Highlight: Die Sternschnuppenschaukel! Sah unspektakulär aus, aber durch Zug an einer Schnur konnten wir diese geschlossene und gesicherte Schaukel so hoch fliegen lassen, dass es uns aus dem Sitz gehoben hat. Der Kleine musste von unten zuschauen, aber der Große und ich haben die wilde Fahrt gleich ein paar Mal genossen – kreischend! 😉
Nach dem ganzen Adrenalin haben wir uns unter den Märchenbaum gesetzt und ihm und dem Eichhörnchen beim erzählen von Märchen und lustigen auf den Park bezogenen Geschichten gelauscht. Zum Abschluss durfte sich jedes Kind noch mal ein Fahrgeschäft aussuchen und danach noch eine Weile auf dem Spielplatz am Eingang spielen.
Seit dem sprechen die beiden immer wieder über unseren Ausflug in den Märchenpark und auch während ich gerade den Beitrag schreibe, hängen die Jungs links und rechts an meiner Schulter und ich höre nur „ooooh, da waren wir ja, da will ich wieder hin, heute!“
Acht Stunden im Freizeitpark sind wie im Flug vergangen, es war alles nett, ruhig, entspannt und familiär, von der befürchteten Hektik und dem Informations-Overload fehlte zum Glück jede Spur.
Und JA, wir werden auf jeden Fall wieder hinfahren… nur vielleicht nicht heute… 😉